In der Leistikowstraße 1 befand sich von August 1945 bis zur Auflösung des KGB 1991 das zentrale Untersuchungsgefängnis der sowjetischen Militärspionageabwehr. Es gibt kaum eine zweite Haftanstalt, die in so beklemmender Authentizität erhalten blieb wie das zum Gefängnis umgebaute ehemalige Pfarrhaus. Noch heute zeugen erhaltene Haftzellen mit Holzpritschen, Karzer, zugemauerte Fenster, massive Vergitterungen und Sichtblenden sowie die Reste der Sperranlagen und Freigangzellen von der einstigen Nutzung. An den Zellenwänden sind zahlreiche Häftlingsinschriften erhalten, die eindrücklich die Entrechtung und Isolation der Gefangenen spiegeln. Die Geschichte des Gebäudes und der damit verbundenen Häftlingsschicksale stehen im Mittelpunkt der ständigen Ausstellung und pädagogischen Projekte.
Das Gefängnisareal befand sich im Kernbereich eines der wichtigsten sowjetischen Geheimdienststandorte in Deutschland, dem „Militärstädtchen Nr. 7“. Hier unterhielt die sowjetische Spionageabwehr über fast fünf Jahrzehnte ihren Deutschlandsitz mit zentralem Gefängnis und eigner Infrastruktur. Potsdamer:innen galt das Sperrgebiet als „verbotene Stadt“.
Nachfolgend erhalten Sie Tickets für die Führungsangebote in unserer Gedenkstätte. Für Gruppenführungen, weitere Informationen zur Institution und zum historischen Ort des ehemaligen sowjetischen Untersuchungsgefängnisses besuchen Sie unsere Website unter www.leistikowstrasse-sbg.de.